Plant Hunting – Auf der Jagd nach dem Geschmack der Natur

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Man könnte es fast schon als „neuen Modetrend“ bezeichnen, das im Herbst immer mehr junge Menschen, mit gesenktem Haupt, durch die Wälder streifen, auf der Suche nach Steinpilzen, Maronen, Bovisten & Co.

 

Doch sammeln kann man nicht nur Pilze, sondern auch andere Köstlichkeiten aus der Natur „Plant Hunting“ nennt sich heute, so schön verangelsächsischt das, was man früher schlicht als „Kräutersammeln“ bezeichnet hat. Und genau wie die Suche nach essbaren Pilzen ist auch das Sammeln von „essbaren Wildpflanzen“, mit einer gewissen Vorbildung zu den gesuchten Pflanzen verbunden – Denn nicht nur Pilze haben Doppelgänger, sondern auch alle anderen Pflanzen, die zum Teil nicht nur ungenießbar sondern auch nicht selten Giftig sein können.

Früher war das Suchen und Sammeln von Kräutern z.T essenzieller Bestandteil der Küchenarbeit, weil man eben noch nicht jedes x-beliebige Gewürz oder Zutat fertig getrocknet und abgepackt, im Supermarkt kaufen, konnte.

Ein schöne Beispiele hierfür sind z. B.: Beifuß, Dost, oder Rettich, welche sich sehr einfach sammeln lassen und in keiner guten Küche, im Kühlschrank Bzw. Gewürzregal fehlen sollten!

Und wenn man erst einmal begonnen hat, erfolgreich solche einfachen Kräuter und Pflanzen zu sammeln dann wächst auch irgendwann der Anspruch und man begibt sich gezielt auch auf die Jagd, nach Pflanzen die etwas anspruchsvoller sind und auch einer gezielteren Suche bedürfen.

Diese aromatische Outdoor-Aktivität wird, z.B.: von einigen als eine Art anspruchsvolleres "Geocaching" betrieben denn man weiss zuvor nicht wo man suchen soll aber dafür ist der Erfolg dann essbar. So ziehen sie, mit Smartphone und GPS-Geräten bewaffnet durch die Botanik und speichern sich die Fundorte, mit Karte & Luftbild von Google-Maps so wie GPS-Daten, auf ihren Smartphones, um so im Folgejahr die Suche zu erleichtern – zugegeben, der Gedanke ist schon recht clever, aber mir persönlich widerstrebt es etwas, mit so viel High-Tech in den Wald zu ziehen – Und ich begnüge mich mit einem Korb, einem Messer sowie anfangs evtl. noch einem Bestimmungsbuch und freue mich riesig, wenn ich etwas finde das ich noch nicht kenne.

Dinge finden, die ich bereits kenne, fällt mir inzwischen recht leicht – Die Erfahrung zeigt außerdem  recht deutlich, dass es immer irgendwo etwas schmackhaftes in Wald & Flur zu sammeln gibt – Man muss halt nur auch mal raus gehen und nicht unbedingt gezielt suchen, sondern sich einfach von dem überraschen lassen, was die Natur derzeit für einen bereithält.!

Im kulinarischen Sinne ist es ebenfalls eine Herausforderung denn manche Aromen und Dinge, wie z.B.: die wilde Rauke oder Gänseblümchen, gibt es einfach nicht im Supermarkt zu kaufen – Derlei Pflanzen eröffnen einem, wenn sie richtig zubereitet sind, zum Teil ganz „neue“ Geschmackswelten und somit unzählige Möglichkeiten sie mit konventionellen Küchenkräutern oder Zutaten zu kombinieren - und somit dem Gast ein unverwechselbares Essen anzubieten – Bei dem nicht nur der Koch ein wilder Typ ist, sondern auch seine gewählten Zutaten einen eher wilden und von allem gewöhnlichen abweichenden Charakter haben – Denn kein Gast möchte mit etwas gewöhnlichem abgespeist werden, denn die Art der gereichten Speisen oder deren Zubereitung, drückt immer auch etwas vom Verständnis und der Sicht des Kochs, auf seine Gäste aus!

Jener Gast, der etwas Gewöhnliches haben möchte, kann auch gerne zu „Mc Donalds“ gehen – denn meistens fehlt ihm, die die Geschmacksknospen oder das Verständnis, für wirklich gutes Essen – sei es mit oder ohne Wildpflanzen zubereitet!

Aber, nichts gegen den Mc Donalds-Kunden - denn auch das schlichteste Mahl vom schottischen Fastfood-Dealer, kann Herz und Seele erfreuen, wenn es zur rechten Zeit aufgetischt wird.

Also bedenken wir folgendes: Der Gast der nicht zu Mc Donalds gegangen ist, möchte etwas Besonderes essen, riechen und mit all seinen Sinnen erleben – Das ist der Grund warum er im Lokal sitzt und eben nicht bei Mc Donalds in der Schlange steht - Und er wird endtäuscht sein wenn er, im Lokal gewöhnlich behandelt und verköstigt wird, als sei er eben doch bei Mc Donalds – Endtäuschte Gäste/Kunden kommen nicht noch ein zweites Mal und werden sich hüten, ein Lokal ihren Freunden, Familie oder gar Geschäftspartnern weiterzuempfehlen wenn sie nicht das Gefühl haben, das es etwas Besonderes ist, dort zu speisen!

 

Und die größte Auszeichnung für einen gastronomischen Betrieb ist nun einmal, immer noch, die Empfehlung zufriedener Gäste – Und nicht die Kochsendung, des Kochs oder gar der Stern, des Reifenherstellers Michelin – Denn Kochsendungen kommen meistens zu Uhrzeiten, in denen die meisten Menschen arbeiten oder einfach keine Zeit zum Fernsehen haben. Und auch der fast schon legendäre Guide Michelin, ist für die meisten Leute eher eine Art Verzeichnis für Tankstellen, die einen Reifenwechsel mit anbieten.

 

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