Der Partyservice - Alle Jahre wieder(ts einen an!)

Immer mehr kulinarische Modetrends entwickeln sich in den Metropolen unserer Großstädte, sodass die Zeiten des mehr als langweiligen 0815-Buffet, mit seinen gemischten Schnittchen, belegten Brötchen, Canape's oder Bockwurst mit Fertig-Kartoffelsalat hoffentlich bald vorbei sind.

Und es ist schön miterleben zu dürfen, wie auch der Gast/Kunde von dem ewig selben „Fingerfraß“ mehr als genervt ist!

---

Da geht mal als junger Unternehmer z.B.: ab Mitte Dezember auf fünf verschiedene Weihnachtsfeiern von Unternehmen mit denen man in diesem Jahr zusammen gearbeitet hatte – und auf jeder Weihnachtsfeier, gibt es von völlig verschiedenen Partyservice-Dienstleistern oder Gastronomen, die nahezu selben Supermarkt-Baguette, handlich und in schräge Scheibchen geschnitten, wahlweise und mehr oder weniger durchdacht belegt mit: „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ und natürlich, nahezu obligatorisch die „Gefüllten Eier“ und die „Schmalzschnitten“ – spätestens nach der zweiten Weihnachtsfeier, in einer Woche und mit dieser Verpflegung, überlegt man ernsthaft, ob man nicht doch lieber, alleine mit seinem „Big Mac“, auf dem Parkplatz vom lokalen Fastfood-Dealer, essen möchte!

Doch gut erzogen wie man nun einmal ist, lässt man auch noch die dritte, vierte und fünfte „Weihnachtsfeier des Grauens“ über sich ergehen, und genießt (leicht angewidert) die weihnachtliche Tradition von: „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ auf beschissen geschnittenen Baguette-Scheiben und natürlich den obligatorischen „Gefüllten Eier“ und „Schmalzschnitten“ – dann ist endlich Samstag und verblüfft stellt man fest, dass so eine beschissene „Käsesemmel“ und ein reichlich dünner Automatenkaffe von der Tankstelle, bei all dem Weihnachtfeierfraß, eine echte kulinarische Sensation ist.

Dann kommt der Sonntag und die Weihnachtsfeier vom Schützenverein, auf die man sich schon das ganze Jahr nicht gefreut hat – man sitzt so da, in fröhlicher Runde mit seinen Vereinskameraden und stopft das gefühlte 20.000ste, schräg geschnittene Baguettescheibchen mit wahlweise: „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“ oder „Discountschinken auf Butter“ in sich rein, während man unweigerlich zu der Erkenntnis kommt, warum regelmäßig um diese Jahreszeit ein Sportschütze Amok läuft – und irgendwie erscheint einem diese Erkenntnis sehr logisch, während man versucht mit reichlich lauwarmen Bier diese jährliche Baguettefolter zu ertragen.

Es ist der darauf folgende Montag und der Heilige Abend steht vor der Tür, eilig packt man noch die letzten Geschenke für seine Lieben ein und dann geht es los – Familienfeier, mit allen Verwandten, bei Mutti und Vati – und natürlich freut man sich ungemein darauf, dass Mutter dieses Jahr nicht wieder diesen opulenten und wahnsinnig sensationell leckeren Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen macht, nach dem man unweigerlich ein ganzes Fass Jägermeister trinken möchte um ihn zu verdauen. Dieses Jahr hat Mama einen sündhaft teuren Partyservice beauftragt, unserer Familie ein Buffet zu kreieren – und Mensch, was war das doch für ein unvergessliches und total tolles Luxus-Weihnachts-Buffet mit: Supermarkt-Baguette, handlich und in schräge Scheibchen geschnitten, wahlweise und mehr oder weniger durchdacht belegt mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ und denn es war ja immerhin Weihnachten, gab es natürlich auch „gefüllte Eier“ und „Schmalzschnitten“ – da weiß man doch gleich wieder, warum sich so viele Familien an diesem „Fest der Liebe“ streiten!

Zwei Tage später, es ist vollbracht und man hat auch die Weihnachtsfeiern von Oma und den Schwiegereltern, die ebenfalls diese beschissene Idee mit dem Partyservice und seinen armseligen Weißbrotscheiben hatten, überstanden – jetzt konnte es nur noch besser werden, denn in der Stammkneipe wird Sylvester gefeiert – mit Weißbrot unter „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, und „Discountschinken auf Butter“ – gegen sieben Uhr in der Früh, kommt man stockbesoffen und wie jedes Jahr mit verkokelten Fingern nach Hause, die Frau schläft schon lange, aber liebevoll und fürsorglich wie sie ist, hat sie einem noch von der Silvesterparty mit ihren Freundinnen etwas mitgebracht: schräg geschnittene Baguettescheibchen, liebevoll von den Mädels belegt mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ – hmmmm … lecker – und so durchdacht, denn man hatte sich ja auf dem Heimweg bereits diese ganzen schräg geschnittenen Baguettescheibchen mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ ja bereits ausgekotzt – da muss man ja gleich wieder was nachlegen! Mit Sodbrennen als hätte einem der Teufel persönlich in den Hals geschissen und einem Brechreiz wie ein Urknall wankt man in sein Bett, kuschelt sich an seine Liebste und betet dankbar vor sich hin „Komm Herr Jesu, sei mein Gast und segne was du mir da für beschissene Baguettescheibchen mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“ bescheret hast – AMEN!!!!

Am nächsten Mittag, man wird gerade aus dem Alkohol und Schnitten bedingten Silvesterkoma geweckt, weil nebenan Blaulicht und Martinshorn einen aus der zeitlich versetzten Nachtruhe reißt und die Nachbarin hysterisch kreischend durch ihren Garten rennt – was ist wohl geschehen?

Just in dem Moment, in dem man im Bademantel, mit Zigarette und Kaffeetasse in der Hand, nebenan nach dem Rechten sehen will, biegt ein Leichenwagen in die kleine Einfahrt unserer Nachbarn ein und hält vor deren Haus!

Kaum hat sich der erste Schauer gelegt, welcher mich beim Anblick des Kadavertaxis überkam, fällt mir auch schon Gabi, die Nachbarin heulend in die Arme – Hans-Peter, mein Nachbar, hängt tot an seinem Apfelbaum – ich war schockiert und zutiefst erschüttert über die Nachricht seines Selbstmords!

Es kam ganz plötzlich und fast unerwartet, er war doch immer ein netter und so geselliger Mensch gewesen, der immer gute Laune hatte – neulich erst, hatten wir bei diversen Weihnachtsfeiern, unserer gemeinsamen Kunden und im Schützenverein, beisammen gesessen und schräg geschnittene Baguettescheibchen mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“ und „Discountschinken auf Butter“ gegessen.

Eine Woche später war schon seine Beerdigung und es gab natürlich schräg geschnittene Baguettescheibchen, wahlweise mit „Gurke + Billigsalami“, „Pseudolachs + Ei“, „Discountschinken auf Butter“, „Gefüllte Eier“ „Schmalzbrot“ und „Köttbullar – nach Art des Hauses“ vom Partyservice!

Und als ich so da saß und mich in meiner ganzen Trauer, wie wahnsinnig, über diese miserabel gewürzten „Köttbullar – nach Art des Partyservicebetreiber seinem Haus“ freute, verstand ich plötzlich, warum sich so viele Menschen mehr zum „Strick mit Apfelbaum“ hingezogen fühlten als zu einer nächsten Weihnachtszeit mit Partyservice!

---

Hier, für alle Partyservicebetreiber und deren Kunden, zwei kleine Tipps, wie man es auch machen könnte:

 

Das Flying Dinner

Während eines Flying Dinners offeriert das Service-Team im wahrsten Sinne des Wortes laufend zahlreiche Gerichte in kleinen Portionen, die Gäste wählen aus dem Angebot ganz einfach aus, worauf sie gerade Appetit haben und genießen die Speisen wahlweise an Stehtischen oder ganz ohne Tisch.

Das Schöne für die Gäste: Der Sturm auf das Buffet fällt hierbei aus und auch die sonst oft üblichen Schlangen vor dem Buffet gehören der Vergangenheit an.

Das Flying Dinner bietet sich besonders für ungezwungene Veranstaltungen in lockerer Atmosphäre an. Diese unverkrampfte Catering-Variante ist wie gemacht, um Gespräche zu ermöglichen. Die Gäste bleiben mobil und können sich mit ihren kleinen Tellern, Schälchen oder Tassen völlig frei im Raum bewegen und ganz entspannt von Gesprächspartner zu Gesprächspartner wechseln.

Das ist jedoch nicht der einzige Vorteil des Flying Dinners.

Dieses kulinarische Verwöhnprogramm lässt den Gästen nicht nur alle Freiheiten, es lockt auch mit einer großer Auswahl und einer Vielzahl unterschiedlichster Geschmackserlebnissen.

Der Kreativität des Kochs sind keine Grenzen gesetzt: Ob Appetizer, Suppen oder Fingerfood – das Flying Dinner lässt kaum einen Wunsch unerfüllt. Wie wäre es mit einem gratinierten Zwiebelsüppchen, serviert in einem Expressotässchen? Oder mit diversen Pasta-Variationen in Eierbechern?. Auch das Mini-Lammkotelett auf Kuskus klingt sicher mehr als ansprechend für den einen oder anderen Gast. Ein Flying Dinner besteht aus ca.12 bis 18 Gerichten in kleinen Portionen und bietet dem Gast so die Möglichkeit alles zu probieren ohne tellerweise Essen in sich rein stopfen zu müssen.

 

Running Dinner - Lokal meet Lokal-Kultur

Ein Running Dinner ist eine Veranstaltung, die dem Kennenlernen von Menschen, der Unterhaltung und dem gemeinsamem Essen in einem besonderen Rahmen gilt. Es handelt sich um ein 3-5 Gänge-Menü, das über eine Stadt verteilt ist, das heißt, jeder Gang wird an einem anderen Ort in der Stadt eingenommen - z.B.: Vorspeise auf der historischen Rathaus, Hauptgang im Stadtpark, Dessert hoch über den Dächern der Stadt, irgendwo auf einem Hochhausdach - Jeder Gang ist verbunden mit einer Führung/Besichtigung durch die jeweilige Lokation mit einem eigenen Führer, jeder Gang wird zudem durch einen anderen Koch (+Serviceteam) bedient.