Grünschoppen - Kräuterbier

Um hier einmal wieder unserem eigenen Anspruch gerecht zu werden, nun ein Rezept, bei dem neben Küchenkräutern auch überwiegend wildwachsende Kräuter - also jene Kräuter, die meistens nur verächtlich als "Unkraut" angesehen werden - Verwendung finden! Denn wenn man Kräuter unter folgendem, logischen, Blickwinkel betrachtet: "sind Unkräuter",  Kräuter, die genau dort wachsen, wo sie eigentlich hin gehören - also wild und an einem für Sie optimalen Standort - dann erkennt man, dass der Begriff "Unkraut" keines Wegs abwertend gemeint ist, sondern nur ein "unkultiviertes Kraut" umschreibt.

Also ein Kraut, das nicht hübsch, im bunten Blumentöpfchen, auf der Fensterbank steht - sondern ein freies und wildes Gewächs, mitten aus der Natur - welches der Mensch erst einmal kennen, erkennen und dann sammeln muss, bevor er es nutzen kann - es gehört also durchaus mehr dazu, um ein Wildkräuter-Bier zu brauen als man anfangs denken mag.

 

Für unseren "Grünschoppen" benötigt ihr folgende Zutaten:

 

10 g  Brennesselblätter (frisch)

10 g Löwenzahnblätter (frisch)

5 g Gundermann (frisch)

10 g Zitronenmelisse (frisch)

2 EL getrocknete Blütenblätter der Ringelblume

2 große Salbeiblätter (frisch)

2 Zweige Thymian (frisch)

8 Minzblätter (frisch)

2 Lorbeerblätter (getrocknet)

5 Blätter Wermut (frisch)

15 Wacholderbeeren (getrocknet)

200 g Zucker

1 TL Honig

1 TL Trockenhefe

 

Alle Kräuter werden nach dem Sammeln gewaschen und geputzt, bevor sie 30-45 Minuten und zusammen mit einem Liter Wasser gekocht werden.

Der Zucker wird in der Zwischenzeit unter Kochen in 250ml Wasser aufgelöst.

Nachdem die Kochzeit des Kräutersuds vorüber ist, wird dieser durch ein sehr feines Sieb (Tee- oder Kaffeefilter) abgezogen und zum fertigen Zuckerwasser gegeben.

Das fertige Gemisch wird nun mit Wasser auf 2 Liter aufgefüllt.

Wenn alles lauwarm abgekühlt ist, rührt man die Hefe und den Honig mit ein.

Der Honig darf erst zugegeben werden, wenn der Sud aus Zucker und Kräutern abgekühlt ist, damit sich die wertvollen Inhaltsstoffen nicht zersetzen - dies wäre der Fall bei einer Temperatur von über 70 °C - ebenso verhält es sich mit der Hefe, welche sich bei ähnlichen Temperaturen zersetzen würde!


 

 

 

 

 

 

 

Nach ca. 90 Minuten ist bereits der erste Schaum an der Oberfläche des Suds zu sehen und der Sud ist trübe geworden (vergleichbar mit Hefe/Weizen-Bier), nach der 24 stündigen Ruhezeit wird der Schaum von der Oberfläche abgeschöpft - die 24 stündige Ruhezeit (diese sollte abgedeckt stattfinden, da "zu viel" Sauerstoff die Gärung beeinträchtigt!) kann das Bier in Schnappverschlussflaschen gefüllt werden, wo es noch 7 Tage fertig gären/reifen muss, ehe es verkostet werden kann!

 

Der Geschmack des fertigen biers erinnert mehr an Radler als an das typisch bittere Bier